Unsere Schule bietet die Möglichkeit, ein gebundenes Ganztagesangebot wahrzunehmen.
Die Schülerinnen und Schüler besuchen montags bis donnerstags von 08:00 bis 15:30 Uhr und freitags von 08:00 Uhr bis 13:00 Uhr die Schule. Der Unterricht ist auf den Vormittag und den Nachmittag verteilt. Unterbrochen wird die Unterrichtzeit von einer einstündigen Mittagspause, in der die Schüler gemeinsam in unserer Mensa warm essen. Neben dem Unterricht wird täglich eine Stunde „Übezeit“ angeboten in der unter Anleitung eines Lehrers, in der Regel des Klassenlehrers, schriftliche Aufgaben zumeist in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch bearbeitet werden. Von weiteren schriftlichen Aufgaben sind die Schüler dann befreit, was sicherlich auch für die Eltern eine Entlastung darstellt. Neben dem auf Vormittag und Nachmittag verteilten Unterricht liegt ein Schwerpunkt der Wiesentheider Ganztagsklassen auf den verschiedenen Arbeitsgruppen (Sport, Holzverarbeitung, kreativ in der Küche, usw.), die vornehmlich am Mittwochnachmittag stattfinden.
Seit über 10 Jahren haben die Schülerinnen und Schüler aus den Ganztagsklassen die Gelegenheit, Schule anders zu erleben. In kleinen Gruppen wählen sie jahrgangsübergreifend ein Projekt mit einem Projektleiter, der in einem Spezialgebiet als Fachmann ein Thema intensiv bearbeitet. Unsere Fachleute sind gelernte Schreiner, Sozialpädagogen, Physiotherapeuten, Fahrlehrer, Studenten oder Personen, die sich mit einem Thema intensiv als Hobby beschäftigt haben. Die inhaltliche Organisation der Projekte liegt bei der Schule, die Personalverwaltung übernimmt der Schulverband.
Die Kinder und Jugendlichen können entsprechend ihren Interessen und Begabungen aus völlig unterschiedlichen Bereichen ein Projekt auswählen. Besonders im sportlichen Bereich umfasste das Angebot bisher sehr unterschiedliche Themen, wie Handball, Kickboxen, Schach, Tanzen, Teakwon-do, Tennis, Tischtennis und Wing-Tsun. Im kreativ-handwerklichen Bereich boten wir bisher an einen Fotokurs, Seidenmalerei, Kalligraphie, Töpfern, Zeichnen und Malen, Serviettentechnik, Modeschmuck, Filzen, Holzspielzeug bauen, einen Videokurs und eine Theater-AG. Manche Projekte hatten mehr einen sozialpädagogischen Charakter wie Erlebnisspiele, Besuche im Altenheim, eine Mädchen-AG, eine Jungs-AG, Anti-Aggressions-Training, Beschäftigung mit ethischen Grundfragen oder einen Let’s-Benimm-Kurs. Das Spektrum wurde noch erweitert durch Projekte wie Umgang mit Geld, Spanisch, Pflege des Schulgartens, Trommeln, einen Erste-Hilfe-Kurs, Reparaturen an Fahrrädern oder die Vorbereitung auf den Mofa-Führerschein.
Nach ungefähr zwölf Einheiten wird das Thema gewechselt, so dass die Schülerinnen und Schüler in einem Schuljahr an drei Projekten teilnehmen können. Da die Projekte keine Unterrichtsfächer mit Noten sind, da das Thema frei gewählt werden kann, und da die Gruppen oft sehr klein sind, sind das Interesse und die Einsatzbereitschaft oft groß.
Insgesamt bieten die Projekte Gelegenheit, Schule entspannter zu erleben und sich mit einem Thema intensiv zu beschäftigen.
(Susanna Zeier)